Wie Osteopathie in der Schwangerschaft helfen kann

April 8, 2025
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Die Schwangerschaft ist eine besondere Zeit voller Vorfreude, aber auch körperlicher und emotionaler Belastungen. Der Körper einer schwangeren Frau passt sich ständig an das wachsende Baby an. Das kann zu Beschwerden wie Rückenschmerzen, Verspannungen oder Magen-Darm-Problemen führen.

Auf Medikamente solltest du deinem Baby zuliebe in dieser Zeit möglichst verzichten. Osteopathie kann als sanfte und wirkungsvolle Unterstützung dienen und Symptome lindern.

In diesem Artikel lernst du, wie Osteopathie Behandlungen helfen können. Du erfährst, welche Beschwerden gelindert werden können und worauf du achten solltest.

Was ist Osteopathie bei Schwangeren?

Osteopathie ist eine ganzheitliche, manuelle Therapieform, die die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert. Sie forscht nach den Ursachen der Beschwerden und setzt darauf, dass der Körper sich selbst reguliert. Das sanfte Auflegen und Bewegen der Hände löst Blockaden und Verklebungen zwischen Muskeln und Bindegewebe.

So kann Osteopathie in der Schwangerschaft helfen und typische Beschwerden lindern. Sie bereitet Mutter und Baby gut auf die Geburt vor.

Zu welchem Zeitpunkt ist Osteopathie in der Schwangerschaft sinnvoll?

Grundsätzlich kann Osteopathie in jeder Phase der Schwangerschaft angewendet werden. Die Schwerpunkte der Behandlung variieren je nach Phase.

Im ersten Trimester kann Osteopathie helfen, die Durchblutung zu verbessern und so die Einnistung des Embryos unterstützen. Wir prüfen auch, ob typische Symptome wie Übelkeit und Kopfschmerzen gelindert werden können.

Im zweiten Trimester ist das Baby schon gewachsen. Jetzt stellt sich die Frage, wie der Körper der Mutter mit dem größeren Bauch umgeht. Rückenschmerzen oder Magen-Darm-Probleme (z.B. Sodbrennen) können auftreten.

Im dritten Trimester achten wir darauf, dass das Becken frei ist. Es dürfen keine Blockaden oder Störungen vor der Geburt bestehen. Besonders Steißbein, Kreuzbein und Lendenwirbelsäule sollen beweglich bleiben.

Osteopathie hilft der Mutter und dem Baby, sich auf die Entbindung vorzubereiten. Mit sanften Techniken können die Muskeln reguliert werden, die während der Geburt gebraucht werden.

Bei welchen Beschwerden in der Schwangerschaft ist Osteopathie hilfreich?

Während der Schwangerschaft durchläuft der Körper der Mutter enorme Veränderungen. Die hormonelle Umstellung, das wachsende Baby und die veränderte Körperhaltung können verschiedene Beschwerden verursachen. Osteopathie kann hier gezielt unterstützen, beispielsweise bei:

  • Rückenschmerzen
  • Blockaden im Becken
  • Schmerzen am Steißbein und Schambein
  • Vorbereitung auf die Geburt
  • Wassereinlagerungen (Ödeme)
  • Magen-Darm Probleme (z.B. Sodbrennen)
  • Atemprobleme
  • Schlafstörungen und innere Unruhe

Wie wirkt Osteopathie in der Schwangerschaft?

  • Beweglichkeit erhöhen: Sanfte Dehnungen und Drucktechniken helfen, Verspannungen und Schmerzen in Rücken, Becken und Steißbein zu reduzieren.
  • Darmbewegung unterstützen: Durch sanfte Mobilisationstechniken kann Osteopathie die Darmbewegung anregen und so beispielsweise Sodbrennen bei Schwangeren linden.
  • Nerven entlasten: Mit speziellen Techniken kann der Druck auf Nerven verringert werden. Besonders bei Ischiasbeschwerden kann die Mutter davon profitieren. So werden Schmerzen und Taubheitsgefühle weniger.
  • Durchblutung verbessern: Osteopathie hilft die Durchblutung durch gezielte manuelle Techniken anzurgen. Das wirkt sich positiv auf die Mutter und das Baby aus.
  • Lymphfluss anregen: Dies kann helfen überschüssige Flüssigkeit aus dem Gewebe abzuleiten. So können Wassereinlagerungen (Schwellungen in Beinen und Füßen) reduziert werden, die in der Schwangerschaft häufig auftreten.

Wie läuft eine osteopathische Behandlung in der Schwangerschaft ab?

Eine Sitzung beginnt mit einem ausführlichen Gespräch über bestehende Beschwerden und Wünsche. Anschließend erfolgt eine sanfte manuelle Untersuchung und Behandlung. Es werden bewusst besonders sanfte und vorsichtige Techniken angewendet. Die Mutter wird viel im Sitzen oder in Seitenlage behandelt.

Oft begleiten wir Schwangere regelmäßig über die gesamte Schwangerschaft.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten?

Viele Krankenkassen übernehmen einen Teil der Behandlungskosten. Die genauen Bedingungen variieren, daher lohnt sich eine Nachfrage bei der eigenen Krankenkasse. Eine Übersicht kannst du unter diesem Link finden,

Baby Osteopathie

Fazit: Osteopathie als sanfte Unterstützung in der Schwangerschaft

Osteopathie ist eine sanfte und natürliche Methode für die Schwangerschaft, wo Medikamente nur eingeschränkt eingenommen werden sollten. Sie hilft Schwangeren, Beschwerden zu lindern. Außerdem bereitet sie die Mutter und das Baby gut auf die Geburt vor.

Viele Schwangere empfinden die Behandlungen als wohltuend und berichten von positiven Effekten auf ihre Schwangerschaft. Besonders im zweiten und dritten Trimester profitieren viele Frauen von den sanften Techniken z.B. bei Rückenschmerzen.

Am Besten wird die Mutter regelmäßig während der ganzen Schwangerschaft begleitet. Eine präventive Behandlung kann Verspannungen und Fehlstellungen entgegenwirken. So ist die Mutter und das Baby gut auf die Geburt vorbereitet.

FAQ: Häufig gestellte Fragen zu Osteopathie in der Schwangerschaft

1. Ist Osteopathie in der Schwangerschaft sicher?
Ja, wenn sie von erfahrenen OsteopathInnen durchgeführt wird. Es werden nur sanfte Techniken angewendet, die Mutter und Baby nicht gefährden. Alle Techniken werden während der Behandlung überwiegend in Seitenlage und teilweise im Sitzen angewendet.

Vor jeder Sitzung führen TherapeutInnen eine ausführliche Anamnese und ganzheitlichen Befund durch und prüfen mögliche Unregelmäßigkeiten im Mutterpass. Falls nötig, zum Beispiel bei einer Risikoschwangerschaft, kann es sinnvoll sein, mit deiner Gynäkologin oder Hebamme zu sprechen.

2. Ab wann kann ich Osteopathie in der Schwangerschaft nutzen?
Eine Behandlung ist in jedem Trimester möglich – besonders ab dem zweiten Trimester profitieren viele Frauen.

3. Mit was für Kosten musst beim Osteopathen rechnen?
Die Kosten liegen bei ca. 125 Euro pro Sitzung. Einige gesetzliche Krankenkassen bezuschussen osteopathische Behandlungen und private Krankenversicherungen übernehmen häufig sogar die gesamten Kosten.

4. Kann Osteopathie die Geburt erleichtern?
Ja, Osteopathie kann die Geburt positiv beeinflussen. Sie entspannt die Muskeln, verbessert die Beweglichkeit vom Becken und fördert eine gute Geburtsposition.

5. Kann ein Frauenarzt Osteopathie verschreiben?
Ein Frauenarzt kann Osteopathie entweder über ein Privatrezept verordnen oder eine Empfehlung aussprechen. Viele Krankenkassen übernehmen so einen Teil der Kosten.